Gewerbeimmobilien

Büroimmobilien

> Büroimmobilien umfassen kleinere einzelne Räume, die als Bürofläche genutzt werden können beziehungsweise ganze Büroetagen oder gleich komplette Gebäude mit mehreren Stockwerken. Besonders wichtig sind hierbei die Ausstattung sowie die Lage der Objekte, was den Wert und die Höhe der Miete maßgeblich bestimmt.

Handelsimmobilien

> Handelsimmobilien dienen dem Austausch beziehungsweise dem Verkauf von Waren. Dazu zählen kleinere Einzelhandelsflächen, wie Ladenlokale oder Supermärkte, bis zu größere Gewerberäume, wie Fachmärkte oder Shoppingmalls. Der Wert einer solchen Immobilie ist stark abhängig von der Lage und dem damit verbundenen Management. In größeren Städten werden mit Handelsimmobilien oft sehr hohe Mietpreise erzielt, dies wirkt sich wiederum auf die Kauf- und Verkaufspreise aus.

Produktionsimmobilien

> In diesen Einrichtungen finden zumeist Fertigungsprozesse statt. Eine direkte Anbindung zu etwaigen Lagerräume ist nicht untypisch für die hergestellten Güter. Solche Objekte werden zumeist von mehreren Mietern genutzt, inklusive der Nutzung dazugehöriger Büroflächen.

Logistikimmobilien

> Bei Logistikimmobilien handelt sich weiträumig um Lagerhallen oder auch einzelne Lagerräume in welchen Waren, Ersatzteile oder andere Güter aufbewahrt werden. Solche Hallen beziehungsweise Lager sind daher hauptsächlich auch in der Nähe zu Industrie-Anlagen und Verkehrsknotenpunkten, mit guter Anbindung zu anderen kommerziellen Gewerbeflächen, wie etwa Supermärkte, anzutreffen.

Freizeitimmobilien

> Das Angebot bei Freizeitimmobilien ist sehr breit gefächert. Es umfasst allerlei Aktivitäten, die Menschen wegen ihres spezifischen Angebots aufsuchen werden, unter anderem Fitnessstudio, Gastronomie, Sporthallen, Vergnügungsparks. Noch mehr als bei anderen Kategorien ist hierbei die Lage von zentraler Bedeutung, denn je näher man möglichst viele potenzielle Gäste oder Kunden in seinem Umfeld hat, umso mehr Gewinne kann man erwirtschaften.

Spezialimmobilien

> Spezialimmobilien sind besondere Großprojekte, die besonders auf eine bestimmt Art von Nutzung ausgerichtet sind. Dazu zählen Autobahnraststätten, für die Versorgung von Kfz-Fahrern, Bahnhöfen, für den Transport von Gästen oder Hotels, für die gezielte Unterbringung reisender Personen. Es bietet sich an, das der Standort solcher Immobilien einen engen Bezug untereinander hat.

> Abgesehen von der Art der Nutzung einer Gewerbe- beziehungsweise Wohnimmobilie, besteht vor allem ein signifikanter Unterschied im Mietrecht. Bei der Vermietung im Wohnmietrecht darf die Maklergebühr maximal zwei Monatskaltmieten betragen, was im gewerblichen Bereich keinerlei Einschränkung unterliegt. Außerdem werden in der Regel Gewerbemietverträge mit einer Befristung versehen für die keine Angabe eines Grundes erforderlich ist.

> Bei der Vermietung von Gewerbeimmobilien ist man an keinen Mietspiegel gebunden. Der Mietzins ist frei wählbar. Dafür sind Mieterhöhungen nach Modernisierungen nur über eine vertragliche Vereinbarung zwischen Vermieter und Mieter rechtlich gültig.

> Instandhaltungsmaßnahmen können auf den Mieter einer Gewerbeimmobilie umgelegt werden. Solche eine Verpflichtung sollte daher entsprechend vertraglich festgehalten werden.

> Bei Gewerbeimmobilien können Mieten nicht einfach so erhöht werden. Dies funktioniert in der Regel nur über eine Änderungskündigung. Dadurch gibt man dem Mieter jedoch die Möglichkeit das Mietverhältnis aufzulösen.

Mietrecht

Bei Gewerbeimmobilien besteht in Deutschland weitestgehend Vertragsfreiheit. Mieter erfahren hier weder einen besonderen Schutz, noch hat die Mietpreisbremse einen Einfluss. Somit ist die dynamische Entwicklung weitaus größer als beispielsweise bei den Wohnimmobilien.

Steuern

Die steuerliche Einstufung von Gewerbeimmobilien ist sehr differenziert. Die Höhe und Art der Steuern wird meist vom Wert der Immobilie beeinflusst, sodass der Immobilienwert in einem speziellen Gutachten zunächst festgestellt werden sollte.

Folgende Steuern können bei Gewerbeimmobilien eine Rolle spielen:

• Grunderwerbssteuer
  Diese Steuer fällt direkt nach dem Kauf der Immobilie an und variiert von Bundesland zu Bundesland in Abhängigkeit des Kaufpreises. Dieser wiederum wird von der Immobilienbewertung beeinflusst.
• Grundsteuer
  Die Grundsteuer hängt direkt vom Einheitswert der Immobilie ab, der vom Finanzamt berechnet wird.
• Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer
  Die Höhe der Erbschafts- und Schenkungssteuer wird vom Verkehrswert der Immobilie beeinflusst.
• Spekulationssteuer
  Im Falle eines Verkaufs einer Gewerbeimmobilie fällt eine Spekulationssteuer an, die vom Einkommenssteuersatz und somit ebenfalls vom Verkehrswert abhängt.
• Einkommenssteuer
  Mieteinnahmen gelten als Einkommen und müssen daher ebenfalls versteuert werden. Handelt es sich um eine Gewerbeimmobilie, ist zusätzlich außerdem eine Gewerbesteuer zu zahlen.

Die Höhe der Steuern ist stark abhängig vom Verkehrswert der jeweiligen Immobilie. Das bedeutet, dass zu viele Steuern bezahlt werden, falls der Verkehrswert zu hoch festgelegt ist. Eine Immobilienbewertung ist also äußert sinnvoll, denn ist der Immobilienwert geringer als bisher angenommen, kann man Kosten sparen,  da der niedrigere Wert durch ein rechtssicheres Gutachten belegbar ist. Eine Immobilienbewertung sollte regelmäßig wiederholt werden, da sich der Immobilienwert verändern kann.